Integration & Förderung

Viele Menschen suchen vor Krieg, Verfolgung oder aus Not in ihrer Heimat Zuflucht in Deutschland. Gemeinsam ist ihnen die Hoffnung, hier dauerhaft oder vorübergehend am Leben der Gesellschaft teilnehmen zu können. Wir fördern Projekte, die das „Ankommen“ in der fremden Welt erleichtern und die dabei mithelfen, Wege zur nachhaltigen Teilhabe zu öffnen.

Female Fellows

Female Fellows engagiert sich seit 2016 dafür, Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung zu stärken und zu fördern. Ziel ist es, diese Frauen in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen eine geschlechtsspezifische Integration und Förderung zu bieten. „Dafür bringen wir "Locals" (beheimatete Frauen) und "Newcomerinnen" (geflüchtete Frauen) in Tandems zusammen, die sich im Alltag gegenseitig unterstützen und bei unseren Veranstaltungen begegnen“. Nur 12% der geflüchteten Frauen in Deutschland haben täglich Kontakt zu Einheimischen. Female Fellows möchte diesem Phänomen durch das Tandemprojekt entgegenwirken und einen großen ersten Schritt hin zu einem gelungenen Miteinander machen. Das Tandemprojekt ermöglicht und fördert darüber hinaus den kulturellen Austausch.

Nach erfolgreicher Umsetzung von Female Fellows in Baden-Württemberg, starten Female Fellows nun auch in Berlin mit Yoga, Selbstverteidigung, Coaching und Mutter-Kind-Kursen. Ein besonders wichtiger Aspekt der Planung ist die Kinderbetreuung.

Die EGA-Stiftung unterstützt das Berliner Projekt erstmalig in 2024. Mehr über Female Fellows unter femalefellows.com/

Bremerhaven

Rückenwind für Leher Kinder e.V. in Bremerhaven entstand im August 2003 als gemeinnütziger Verein auf Initiative von 8 Erwerbslosen, Rentnern und Pensionären unterschiedlicher Nationalitäten aus handwerklichen, künstlerischen und pädagogischen Berufen. Alle hatten einen persönlichen Bezug zum Stadtteil Lehe und wollten für Kinder und mit Kindern aktiv werden.

Im „Goethequartier“ des Stadtteils Lebe leben ca. 8000 Bewohner. Der Stadtteil ist sehr jung und der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt inzwischen bei ca. 50 %, was sich nicht zuletzt darauf zurückführen lässt, dass das Quartier ein zentrales Ankunftsquartier für Neuzugewanderte in der Stadt Bremerhaven ist (zur Zeit vor allem aus Syrien und Ost-Europa).

Die Herausforderungen für das Quartiermanagement ergeben sich aus dem hohen Beratungs- und Unterstützungsbedarf der Zugewanderten, aus teils prekären Wohnverhältnissen und verwahrlosten Immobilien, in denen Menschen untergebracht sind, aber auch aus dem Zusammenleben der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen.

Der Sinn und Zweck von „Rückenwind für Leher Kinder e.V.“ ist es, Kindern aus der Nachbarschaft im Alter von 6 – 12 Jahren an vier Nachmittagen der Woche, dazu auch an zahlreichen Wochenenden und in allen Ferien ein kostenloses Betreuungs-, Freizeit- und Förderangebot zu machen. Bei „Rückenwind“ werden die körperlichen, geistigen, emotionalen, kulturellen und sozialen Bedürfnisse der Kinder angemessen berücksichtigt. In freundlichen, vielfältig ausgestatteten Räumen werden sie angeregt, Interessen und Fähigkeiten zu entwickeln, um aktiv auf ihre Lebensgestaltung und die Entwicklung ihres Stadtteils Einfluss nehmen zu können.

Erstmalig in 2024 unterstütze die Eric Gustav Adler Stiftung „Rückenwind“ bei Umbauarbeiten (Bad, Akustik). Mehr über „Rückenwind“ unter s423244503.website-start.de/

In der gleichen Nachbarschaft befindet sich die „Kapelle“, ein selbstorganisiertes Selbsthilfe-Projekt von älteren Jugendlichen unter dem Dach der AWO. Treffpunkt ist ein Raum in einer ansonsten seit vielen Jahren leerstehenden ehemaligen Kirche. Musik ist ein Schwerpunkt der Aktivitäten. Es gibt hier keine Hierarchien. Es geht um gemeinsame Aktionen, möglichst kostenfrei. Die EGA-Stiftung unterstützte mit einem Zuschuss für eine Reise und der Anschaffung von Instrumenten.

Bildung für Alle

Seit 2018 kooperieren die EGA Stiftung mit dem Verein „Bildung für Alle“ in Freiburg. Der 2014 gegründete Verein bietet von ehrenamtlichen Lehrkräften durchgeführte kostenlose Deutsch-Kurse für über 20-jährige, die neu in Deutschland angekommen sind (unabhängig von ihrem Bleibe-Status).

Sie alle werden nicht mehr durch die reguläre Schullaufbahn bzw. Berufsschulpflicht erfasst und hätten somit wenig Chancen, hier ihr Leben selbst durch einen Beruf zu finanzieren. Aktuell lernen 249 Menschen die deutsche Sprache bei BFA, unterrichtet von 65 Ehrenamtlichen. Die Deutschkurse finden dreimal pro Woche statt. Das Tandemmodell aus zwei Lernbegleiter*innen pro Klasse ermöglicht es, intensiv auf die Bedürfnisse der Gruppe einzugehen.

Mit der „Freitagsschule“ bietet BFA zugewanderten Menschen in der dualen Berufsausbildung gezielte Unterstützung an. Die teilnehmenden Betriebe stellen hierfür ihre Auszubildenden für einen Tag pro Woche frei. 21 „Azubis“ haben seit 2021 ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen.

Damit Eltern und Alleinerziehende an den Angeboten von BFA teilnehmen können, bietet der Verein zu den meisten Deutschkursen eine begleitende Kinderbetreuung an. Die Mütter und Väter können sich auf die Beaufsichtigung ihrer Kinder während der Angebote verlassen. Nur so sind sie selbst in der Lage, sich auf den Kurs zu konzentrieren. Dazu erfordert es Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit. Auch in der Kinderbetreuung engagieren sich Ehrenamtliche und sorgen gemeinsam mit den Gruppenleitungen für ein kunterbuntes Angebot. Die Eric Gustav Adler Stiftung unterstützt unter anderem die Kinderbetreuung der BfA.

Mehr Informationen: bfa-freiburg.de